Wer einmal im Arbeitstrott ist und irgendwann eine Familie an der Backe hat, kommt nur noch schwer in die weite Welt. Deshalb ist das Studium die ideale Zeit Auslandserfahrungen zu sammeln und damit den Horizont und die Lebenserfahrung um einen Quantensprung zu erweitern. Perfekt wäre eine strukturierte Planung ein Jahr vor Abreise, aber auch kurzfristig gibt es viele Möglichkeiten eine sinnvolle Tätigkeit im Ausland zu starten, die auf dem Lebenslauf was her macht.

Auslandsstudium oder Auslandspraktikum

Zunächst steht die Frage: Auslandsstudium oder Auslandspraktikum? Oder beides? Man kann auch ein Semester an einer Uni studieren und danach ein dreimonatiges Praktikum in der Vorlesungsfreienzeit dranhängen. Mit den richtigen Anlaufstellen lässt sich alles kombinieren und individuell zusammenstellen.

Auslandsstudium mit Erasmus plus oder an einer Partneruni

Am besten checkt ihr erst einmal bei der Studienberatung oder bei einem speziellen Arbeitskreis Ausland eures Studienganges aus, welche Partnerunis eure Uni hat und welche Scheine du in der Uni im Ausland machen kannst. Auf einen Platz in der Partneruni musst du dich dann mit Motivationsschreiben und Formularen bewerben. Manche Auslandsstudienplätze von Partnerunis werden mit einem Stipendium unterstützt, andere ermöglichen nur den reinen Studienplatz ohne Finanzspritze. Die Plätze sind begehrt, also Sorgfalt bei der Bewerbung! Seit April 2014 wurden übrigens zahlreiche Auslandsprogramm unter dem Decknamen Erasmusplus zusammengefasst. Sicher gibt dir deine Studienberatung einen Kontakt zur Beantragung eines Auslandsstudiums mit Erasmus ins europäische Ausland deiner Wahl.

Auslandsstudium selbst organisieren

Jeder Studierende hat die Möglichkeit sich ein Auslandsstudium selbst zu organisieren. Wenn du eine Uni im Blick hast, musst du sie anschreiben, anrufen, ansprechen und eine verbindliche Zusage für einen Studienplatz erwirken. Kläre dabei unbedingt ab, wieviel dich das Auslandsstudium kosten wird. Auch öffentliche Unis, die für Einheimische kostenlos sind, kosten Auslandsstudierenden häufig das Dreifache vom Semesterbeitrag, so ist es zum Beispiel in der beliebten und rennomierten UNAM in Mexiko-Stadt der Fall. Hast du den Kontakt zur Wunsch-Uni im Land deiner Wahl hergestellt, kannst du beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) ein Stipendium für ein Taschengeld beantragen.

Auslandspraktikum – staatlich unterstützte Förderprogramme

Wer sich für ein Auslandspraktikum entschließt hat viele Organisationen zur Auswahl, die spannende Projekte anbieten. Vor allem im Bereich Entwicklungshilfe bzw. Entwicklungszusammenarbeit gibt es viele sinnvolle Projekte, die durch Förderprogramme organisiert werden und dich in Programme nach Guatemala, Bolivien, Laos, Kambodia, Malavi oder sonst wo hin bringen. So schickt dich weltwaerts, kulturweit, Asa oder die deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) in ein Praktikum oder in ein Entwicklungsprojekt außerhalb Europas. Manchmal muss man selbst für alles aufkommen, andere Praktika werden vergütet, einige Projekte werden mit Kost- und Logie unterstützt. Davon unabhängig kann man immer versuchen ein Stipendium vom DAAD zu bekommen, einfach Antrag ausfüllen und hoffen.

Auslandspraktikum – die Freie Wirtschaft und Institutionen

Man kann natürlich auch persönlich den Kontakt zu Unternehmen oder Institutionen herstellen und sich auf ein Praktikum bewerben. Deutsche Großkonzerne wie VW bieten Praktika in den Außenstellen Mexiko, Brasilien, Argentinien oder Malaysia an (zur Infobroschüre). Auch das Goethe-Institut ist in allen Herren Länder vertreten, bietet Deutschkurse an und pflegt kutlurelle Events mit Deutschen und Einheimischen Kulturschaffenden. Auf den jeweiligen Länderseiten kann man nach der Kategorie Praktikum suchen und sich anbieten. (Zur allgemeinen Homepage des Goethe Instituts). Natürlich kann man auch einfach Unternehmen raussuchen und anfragen. Oft ist es jedoch so, dass besonders kleine Unternehmen in vielen Ländern nicht wissen, was sie mit einem Praktikanten sollen oder was die Aufgaben eines Prakitkanten überhaupt sind. Daher sollte man genau klären, welche Möglichkeiten einen das Unternehmen oder die Institution bietet. Natürlich gibt es auch private Praktikumsvermittlungen, die lassen sich die Vermittlung jedoch was kosten.