Es ist schon eine Qual, wie viel Informationen in Prüfungen abrufbereit sein sollen. Da heißt es Wochenlang sitzen, lesen, lernen. Mit der richtigen Technik geht das ganze etwas flinker und effektiever. Ein paar Studium Lerntipps für das zeitsparende Lernen zur besten Prüfungsvorbereitung. Das wichtigste: Alle Sinne gebrauchen.
Lernen lernen
Farbig Lesen
Für den Seh-Sinn hilft aktives Lesen, das funktioniert mit einem haufen Stifte. Die wichtigsten Textstellen und die Schlüsselwörter werden angestrichen. Unklarheiten mit Fragezeichen markieren, Infos, die woanders vertieft werden, mit Seitenhinweis versehen. Das bringt einen Überblick und schafft Orientierung. Nach einem Abschnitt, werden die wichtigsten Informationen schriftlich zusammengefasst. Dabei solltest du eigene Worte und Formulierungen benutzen, aber auch wichtige Fachbegriffe erklären.
Mind Mapping
Unser Gehirn arbeitet assoziativ. Wir denken ständig in Strukturen, Kategorien und Verknüpfungen. In unserem Kopf ist ein Netz aus Gedanken, das von einem zum anderen springt. So funktioniert Mind Mapping. Die Methode wurde von Tony Buzan, dem Gründer der Gedächtnis- weltmeisterschaften entwickelt. Dabei werden Kategorien verbunden und Assoziationsketten erstellt. Einen Methoden Überblick gibt´s im Netz.
Visualisierung: Vom kotzenden Mader, der Alster trank
Die 20-jährige Christine Stenger ist Gedächtniskünstlerin und Meisterin im Erfinden wilder Geschichten. Die benutzt sie, um sich trockene Fakten einzuprägen. Die Methode: Visualisierung. Unser Gehirn braucht Bilder, im sich etwas langfristig zu merken. Beim Lernen vor dem inneren Auge ist eine Bildergeschichte Gold wert. Eine komplizierte Formel merkt man sich durch: a wie Alster, m wie Mader und Minuszeichen wie rückwärts laufende Verdauung. Aus der Zahl 1684 wird eine Kerze (1), die im Rüssel eines Elefanten liegt (6), der eine Frau auf dem Rücken trägt (8), die alle Viere von sich streckt (4). Klingt komisch, aber funktioniert – das bringt Spaß im Lernalltag.
SQ3R
Der US-Pädagoge Francis Robinson entwickelte diese effektive Technik für komplexe, wissenschaftliche Texte. SQ3R steht für Survey, Question, Read, Recite, Review. Erste Phase: Kapitelüberschriften, Bildunterschriften und das Inhalts- verzeichnis lesen. Das bringt einen Überblick. Dann Hypothesen bilden: Wovon könnte der Text handeln? Fragen notieren! Dritte Phase: gründlich lesen und markieren. Dabei Aufbau und Argumentationskette des Autors nachvollziehen. Recite-Phase: Abschnitt für Abschnitt schriftlich in eigenen Worten zusammenfassen. Dabei Fragen aus Phase 3 beantworten. Letzer Schritt: gesamten Text inhaltlich wiedergeben.
Karteikarten
Sie zwingen dich den Stoff in kleinste Teile zu zerlegen und zusammenzufassen. Du kannst sie überall hin mitnehmen: beim Bahn fahren, ins Wartezimmer vom Arzt, als Leselektüre vor dem Schlafen gehen. Für Vokabeln, Definitionen und Formeln kannst du auf die eine Seite die deutsche Vokabel, die Formelentsprechung oder der Begriff auf die eine Seite, das entsprechende Gegenstück auf die andere Seite. Dann Stapelweise durchgehen. „Repetico“ bietet auch eine Möglichkeit zum Online-Karteikarten-Lernen.
Loci-Methode
Diese Methode ist alt und wurde schon im antiken Griechenland verwendete. Für einen freien Vortrag eignet sie sich perfekt. Du gehst im Kopf einen Weg durch, zum Beispiel vom Haus zur Uni. Jeden Wegpunkt markierst du mit einer Information. So stark, dass dir beim ablaufen des Weges im Geiste die Infos automatisch einfallen.
Hören, Anfassen und Schmecken
Auch die anderen Sinne kannst du beim Lernen anwenden. Sprich den Stoff auf dein Handy oder MP3-Player, gehe spazieren und höre ihn dir an. So kommt er tief in dein Unterbewusstsein. Oder du stimulierst beim Lernen deinen Tast- und Geruchssinn. Iss bewusst eine Orange, wenn du einen Teil lernst. Dann eine Banane beim nächsten Abschnitt. So verbindest du den Geschmack mit den Abschnitten und kannst sie in der Erinnerung hervorholen. Tasten funktioniert mit Igelbällen oder anderen physischen Reizen, die du dir während des lernens zufügen kannst.